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RPS-Schülerinnen rezitieren Gedicht
17.11.2021




 

 Am Sonntag, dem 14.11.2021, fand am Ehrenmal am Margarete-Stein-Platz in Herten anlässlich des Volkstrauertags eine Gedenkveranstaltung mit dem Thema „75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs“ statt. Die Veranstaltung dauerte etwa eine Stunde und gedachte den Opfern von Terrorismus, politischer Verfolgung, Krieg und Gewalt.. Es gab zahlreiche Beiträge, unter anderem von Bürgermeister Matthias Müller, der vor etwa 100 Hertener Bürger*innen eine Rede hielt: „Heute gedenken wir der Menschen, die Opfer von Krieg, Gewalt und der NS-Verfolgung wurden. Die Verstorbenen mahnen zur Versöhnung und erinnern uns daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Wir müssen das Vergangene akzeptieren, verstehen und aktiv agieren, damit so etwas nie wieder passiert“. Außerdem gab es individuelle Beiträge zahlreicher anderer Personen sowie eine Kranzniederlegung von Peter Ziegel, dem Vorsitzenden des Sozialverbands VdK in Herten, und Arnaud Michel, Mitglied einer Delegation aus der Partnerstadt Arras. Als Vertreterinnen für unsere Schule trugen Laura Niemczyk und Janina-Lisbeth Vasquez-Romero ein Gedicht des polnischen Dichters Tadeusz Rózewicz vor, dessen Bruder 1944 von der Gestapo getötet wurde. Musikalisch wurde der Volkstrauertag von Mirja Henkel, Rudi Rautenberg sowie von Ingo Jülicher begleitet. Anschließend an die Gedenkveranstaltung berichtete Stadtarchiv-Leiterin Kirsten Noetzel bei einem kleinen Rundgang über die Schicksale von Hertener Bürgerinnen und Bürger während der NS-Zeit.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung war der Gedanke an Versöhnung und das Gedenken der Opfer, nicht nur des Zweiten Weltkrieges, sondern auch in unserer heutigen Welt.

Untenstehend findet ihr das Gedicht, das unsere beiden Schülerinnen vorgetragen haben.

Katharina Thiel

 



Gerettet

 

Ich bin vierundzwanzig

und entkam

als ich zum Schlachten geführt ward.

 

Das sind Leere und eindeutige Namen:

Mensch und Tier

Liebe und Hass

Freund und Feind

Schatten und Licht.

 

Menschen werden erschlagen wie Tiere

denn ich sah:

Fuhren zerhackter Menschen

die keiner jemals erlöst.

 

Begriffe sind nur Worte:

Tugend und Frevel

Wahrheit und Lüge

Schönheit und Häßlichkeit

Tapferkeit und Feigheit.

 

Gleichviel wiegen Tugend und Frevel

ich sah:

den Menschen der zugleich

frevelnd und tugendhaft war.

 

Ich suche einen Lehrer und Meister

dass er mir zurückgebe Augen Gehört und Sprache

dass er alle Dinge aufs neue benenne

dass er mir scheide Licht von der Finsternis.

 

Ich bin vierundzwanzig

und entkam

als ich zum Schlachten geführt ward.

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