Die Rosa Parks Schule gestaltet den Holocaust-Gedenktag 2023
30.01.2023
Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Lehrerinnen der Rosa-Parks-Schule gestalteten in diesem Jahr die Veranstaltungen anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar jeden Jahres. Lesen Sie den Bericht von Stefanie Brathun, Lehrerin an der Rosa-Parks-Schule:
Wider das Vergessen
Eine konzentrierte Stille liegt im Raum, als Bürgermeister Matthias Müller die Veranstaltung zum Holocaust Gedenktag eröffnet. Er wendet sich an die jugendlichen Gäste aus den verschiedenen Hertener Schulen und fordert sie auf Emotionen an sich heranzulassen um politisch aktiv zu werden. Geschichte verstehen sei so wichtig und eine Veranstaltung wie diese helfe zu informieren, nachzudenken und Emotionen zu wecken.
Gastgeberin ist die Rosa-Parks-Schule. Die Kollege*innen Kai Schagun, Torben Sommer, Jan-Lucas Schmitt, Ludger Haumann und Christiane Feinstein haben sich etwas Besonderes einfallen lassen: Sie wollen die Freundschaft zwischen Anne Frank und Hanna Goslar in den Blick nehmen, denn Freundschaft trägt durch schwierige Zeiten. „Ich bin wirklich froh, dass ich so eine gute Freundin habe.“, schrieb Anne Frank dereinst.
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe gestalten das Programm. Es gibt Informationen zu Anne Frank und dem Werdegang ihres Schreibens, einen Bericht über die ausweglose Flucht nach Amsterdam, das Versteck im Hinterhof und die Deportation. Hanna Goslar, von Anne liebevoll Hannelie genannt, wird vorgestellt und die letzte Begegnung der Mädchen in Bergen-Belsen wird beschrieben. Dort hören sie sich ein letztes Mal, getrennt durch einen Zaun aus Stacheldraht und Stroh. „Wir sind gebrochen worden.“, sagte Hanna Goslar später.
Unterbrochen wird die Flut an Informationen und Emotionen nur durch die musikalischen Zwischenspiele des Themas aus dem bekannten Film „Schindlers Liste“. Herr Schmitt am Cello, seine Brüder an der Violine und der Bassgitarre schaffen eine ganz besondere Atmosphäre des Nachdenkens und In-sich-Hineinhorchens.
Höhepunkt der Veranstaltung ist das Theaterstück „Saras Geheimnis“, geschrieben von Ludger Haumann und präsentiert von Schüler*innen des DG-Kurses des 10. Jahrgangs (Schüler*innen der 10.6). Eine deutsche Familie erbt das Haus in Amsterdam und findet Briefe von Anne Frank …
„Unsere Aufgabe als Geschichtslehrer ist es nicht so sehr Faktenwissen zu vermitteln, sondern ein Geschichtsbewusstsein zu wecken.“, ist Herr Schaguns Auffassung seines Lehrauftrages. Das ist dem Team der Rosa-Parks-Schule dank der besonderen Veranstaltung und dem würdigen Erinnern definitiv gelungen.