Bewegende Veranstaltung im Glashaus in Herten
300 Jugendlich erlebten am 28.01.2011 eine bewegende Veranstaltung im Glashaus anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 66 Jahren. Diese Veranstaltung wurde von mehreren Schülergruppen der Rosa-Parks-Schule vorbereitet und gestaltet. Dank der guten Kontakte der Rosa-Parks-Schule zum US Konsulat in Düsseldorf nahm die Generalkonsulin Janice Weiner an der Feier teil.
Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs erinnerten an die Entrechtung und Isolierung der Juden unter dem NS Regime. Darüber hinaus gelang es ihnen in bemerkenswerter Weise ihre Gefühle und Stimmungen zu verdeutlichen, mit denen sie konfrontiert waren, als sie im Jahr 2010 das Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau besichtigten.
Schüler des 7. Jahrgangs erinnerten in Spielszenen an die Schicksale von Kindern, die in Konzentrationslagern umgebracht worden waren.
In einem weiteren kleinen Theaterstück gegen Diskriminierung und für mehr Tolerenz brachten Schülerinnen und Schüler des Faches "Darstellen und Gestalten" zum Ausdruck, dass man Zivilcourage zeigen muss, um gemeinsam gegen Ungerechtigkeit und Gewalt vorzugehen.
Anschließend trugen Schülerinnen aus der Band der Rosa-Parks-Schule den Song "Donna Donna" vor. Dieses bekannte Lied hat einen sehr tragischen Hintergrund. Der Schriftsteller Itschak Katsenelson (1886-1944) schrieb es 1942 im Warschauer Ghetto, als seine Familie und tausende andere Juden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Donna Donna ist das Lied vom Kälbchen, das sich nicht wehrt zur Schlachtbank geführt zu werden.
Besonders beeindruckend waren die Erinnerungen von Pnina Kaufman, die als Kind von Auschwitzüberlebenden von ihren düsteren Kindheitserinnerungen erzählte, die von Ausgrenzung, Demütigung und Angst geprägt waren.
Erst als die Familie nach Israel ausgewandert sei, habe sie angefangen zu leben. „Nun war ich endlich nicht mehr die verfluchte Jüdin, sondern Pnina.“
Doch ihre Eltern kamen von dem Schrecken, den sie in Auschwitz erlebt hatten, nie wieder los. Immer wieder habe sie sich die Schreckensgeschichten der Eltern anhören müssen, habe die Angst gefühlt, die sich tief in deren Seelen gebrannt hatte – und Mutter und Vater irgendwann dafür verabscheut.
Kollektive Schuld habe die jetzige Generation nicht, sagte Frau Kaufman, wohl aber eine eine kollektive Verantwortung. Den Schülern gab sie mit auf den Weg: „Es ist eure Verantwortung dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Sehen Sie dazu Bilder der Hertener Allgemeinen Zeitung und der Pressestelle der Stadt Herten bei der wir uns auch für die Fotos auf dieser Seite bedanken.